Doxa (Soziologie)

Doxa (altgriechisch δόξα dóxa ‚Meinung‘) beschreibt ein Konzept des französischen Soziologen Pierre Bourdieu. Doxa bezeichnet alle Überzeugungen und Meinungen, die von einer Gesellschaft unhinterfragt als wirklich oder wahr angenommen werden.[1] Diese Überzeugungen werden in einer Gesellschaft oder in einem Feld nicht infrage gestellt, sondern gelten als selbstverständlich oder offensichtlich.[2] Im Kern bezeichnet die Doxa somit eine Reihe von Wirklichkeitsannahmen und Selbstverständlichkeiten in einer Gesellschaft, die weder kritisiert oder debattiert, noch hinterfragt werden.

Jede Gesellschaft hat ihre eigene Doxa. Gesellschaften unterscheiden sich inhaltlich dadurch, welche Annahmen und Wirklichkeitskonstruktionen sie als selbstverständlich oder wirklich annehmen. Für Bourdieu ist die Doxa vor allem ein historisches und soziales Produkt.

  1. Andreas Koller: Doxa. In: Gerhard Fröhlich, Boike Rehbein (Hrsg.): Bourdieu-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2009, ISBN 978-3-476-02235-6, S. 79–80, hier S. 79.
  2. Eva Bärlösius: Pierre Bourdieu. 2. Auflage. Campus Verlag, 2006, S. 28.

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